Mey-Liedchen Festinetur Hymen dum vernas flore juventæ. Vor 1641. Komm, Dorinde, lass vns eilen, Nimm der Zeiten Güt in acht, Angesehen, das verweilen Selten grossen Nutz gebracht, Aber weißlich fortgesetzt, Hat so manches Paar ergetzt. Wir sind in den Frülings Jahren, Lass vns die Gelegenheit Forn ergreiffen bey den Haaren, Sehn auff diese Meyen-Zeit, Da sich Himmel, See vnd Land Knüpffen in ein Heyraht-Band. Wenn sich die Natur verjünget, Liegt in Liebe kranck vnd wund, Alles sich zu nehmen zwinget, Thut sie frey dem Menschen kundt: Daß sich Er, die kleine Welt, Billich nach der grossen Helt. Still zu seyn von Feld vnd Püschen, Von dem leichten Heer der Lufft, Da sich jedes will vermischen, Jedes seines Gleichen rufft, Hört man in den Wäldern nicht, Wie sich Baum vnd Baum bespricht? An den Bircken, an den Linden, Vnd den Eichen nimbt man wahr, Wie sich Aest' in Aeste binden, Alles machet offenbahr Durch das Rauschen, so es übt, Daß es sey, wie wir, verliebt. Lust betrübt, die man verscheubet. Dieser Eyfer, dieser Brand, Diese Jugend, so vns treibet, Hat nicht ewig den Bestand, Zeigt sich Wind- vnd Vogel-leicht, Ist geflügelt, kömpt vnd weicht.