Als Herr Barthel Bütner, RahtsVerwandter vnd Cämmerer im Kneiphoff auch den Weg aller Welt vollendet vnd von Gott heimgeholet worden am Ersten Sontage des Advents 1646. Die Seele des Gerechten ist Befreyt von angst, betrug vnd list, Wie späht vnd früe sie möge sterben. Denn wer hie Trew vnd Vnschuld liebt, Vnd seinem Gotte stets sich giebt, Kan nicht verderben. Nur daß der überbliebnen Zahl Empfindet dessen Leid vnd Qual, Vnd keinen Trost fast scheint zu haben: Sie führen hochbetrübten Sinn, Vnd billich, denn jhr Theil ist hin Vnd wird begraben. GOTT, dies ist deiner Weißheit Raht, Der Böses nie begangen hat, Du fällest, was nur lebet, nieder, Jung, Alt, eh' als man sich besinnt, Dann sprichst du, O du Menschen-Kind Komm eilends wieder! Mein Leben, meine Lust vnd Zier Ist einer Handbreit nur bey dir, Wie nichts sind alle Leuth' auff Erden! Was Creutz vnd Elend kränckt vns doch! Ach GOTT, daß wir so sicher noch Befunden werden! Laß deinen Willen, Herr, geschehn, Thue, was du über uns versehn, Nur gieb Gedult im Creutz vnd Leiden, Daß wir voraus in dieser Pein, Als deinen Kindern zusteht, seyn Still vnd bescheiden! Der Waysen Pfläg' vnd Schutz bist Du, Die Einsam' heist Dich jhre Rhue, Auff Dich setzt alles sein Vertrawen, Bedruckte Seelen sonderlich, Vnd diesen lässt vor andern sich Dein Trost auch schawen. Reih' unsre Thränen fleissig auff, Hemm aber endlich jhren Lauff, Stell unser kranckes Hertz zu frieden, O Vater, sey in keiner Noht, Es gelte Leben oder Todt, Von uns geschieden!