Glückwünschung, da Se. Churfürstl. Durchl. Unser gnädigster Herr das 37. Jahr Ihres Alters abgelegt den 6/16. Horn. 1657. Nimm, O Churfürst, Dir die Zeit, Thu nur jetzund an die Seit Des verwirrten Krieges Sorgen, Dieser Tag, so Dich der Welt Und Dich uns geschenckt, O Held, Die gewünschte Stund' ist morgen. Auff, mach' Anstand selbst mit Dir, Gib dem Tage seine Zier, Der von keiner Noht wil wissen, Sondern sich mit Danck allein, Welcher Gott genehm kan seyn Und mit Frölicheit wil schliessen. Sey uns gnädig, gönn dein Ohr Unsrer Musen hellem Chor, Die schier mit dem Tode ringen, Aber Deinetwegen itzt Sich erholen, und erhitzt Gott für Dich ein Opffer bringen. Ihrer Stimmen Werck und Ziel Das bist Du und Carl Aemil, Welche wir zugleich erheben, Weil des weisen Himmels Schluß, Dem sein Werck bekant seyn muß, Ein Geburts-Fest Euch gegeben. Wir gestehen, Herr, daß Du Seyst nechst Gott noch unsre Ruh' Und vom Himmel uns erkohren, Seyst der Ancker unserm Boht, Sonderlich in dieser Noht, Denn ohn Dich sind wir verlohren. Leb' uns, sprechen wir zu hauff, Weil die Sonn' hält ihren Lauff Und die Sterne sich bewegen, Müsse deines Samens Hand Herrschen über Leut' und Land Und empfinden Macht und Segen. Auch Loysa, deine Rast, Sampt der Mütterlichen Last Müsse sich wolauff befinden, Schrecken, Fall und Traurigheit Bleibe fern, daß ihre Zeit Sie in Freuden mög' entbinden. Dieses wünschen in gemein Arm und Reich und Groß und Klein Und diß edle Stück daneben, Daß dein Helden-fester Sinn Bald leg' alle Waffen hin Und uns schencke Fried' und Leben. Laß Dir doch zu Hertzen gehn Unsre Noht, darin wir stehn! Zwar ein Held liebt Schlacht und Kriege Und sucht also Ruhm und Ehr', Aber ein Fried' ist weit mehr Als viel hundert tausent Siege.