Ne reputes alium sapiente bonoque beatum Wer die Weißheit jhm erkohren, Vnd der Tugend hat geschworen, Daß sein vngezämbter Fleiß Ihre Schätze kan ergründen, Sol vnd muß zuletzt empfinden, Daß sie wol zu lohnen weiß. Er wird sich in sich nur kehren Vnd von aussen nichts begehren, Sein Gemüt ist Reichthums voll, Ist ein Vorraht aller Sachen, Die vns gnüghafft können machen Vnd ein Mensch jhm wünschen soll. Niemand wird jhn leichtlich sehen Dem verwehnten Glücke flehen, Was ein ander betteln muß Vnd doch kaum weiß zu erlangen, Reichthum, Ehre, Pracht vnd Prangen Trit er vnter seinen Fuß. Sich im Glücke nicht erheben Vnd durch Vnglück nicht begeben Ist die Kunst, die er nur kan: Er wird alles Leid begüeten, Was nicht stehet zu verhüeten, Nimmt er fein mit willen an. Nichts wird Ihm den Muth bewegen, Fiel die Welt mit harten Schlägen Gleich auff seinen Schedel hin: Vnd was hat er zu erschrecken? Was jhn sicher kan verdecken Ist sein Löwen-starker Sinn. Trotz euch allen, die Ihr meinet, Gold, vnd was von aussen scheinet, Sey, worauff man fussen kan! Was ist Stand, Geblüt vnd Gütter? Ach! ein Fallstrick der Gemüter, Rauch vnd Schatten vmb vnd an. Nein, Gott ehre mir die Tugend, Die ein schöner Schmuck der Jugend Vnd ein Stab dem Alter ist: Die sich vnser nicht wird schämen, Wenn du, Glück, reißaus must nehmen, Vnd vor allen Teuffel bist!