[Vater, deine Ruth'] Vater, deine Ruth' Hab ich gnug geschmecket, Deines Eiffers Glut, Hat mich stets erschrecket, Vmb mein Leiden weist Du erst allermeist. Nunmehr wil es auch Mit mir Abend werden, Wie ein dünner Rauch Auffsteigt von der Erden, Wie ein Dampff entsteht, Aber bald vergeht. Also nehm' ich ab, Meine krancke Glieder Eilen in das Grab, Alles legt sich nieder: Ich bin alt und matt Vnd des Lebens satt. Aber weist du dich Mein nicht anzumassen? Wirst du jetzund mich Hülff- und Trostloß lassen? Wird dein Wort allein Mir nicht Warheit seyn? Ich wil Euch, sprichst du, Seyn in bösen Tagen, Auffenthalt und Rhu, Euch im Alter tragen, Ewer grawes Haar Retten aus Gefahr. Diß vollbring an mir Die ich mühsam lebe, Tag und Nacht zu dir Meine Händ' auffhebe, Vnd ohn unterlaß Bin von weinen naß. Wie ein Wandersmann Nach der Herberg eilet, Sieht kein Wetter an, Nirgends sich verweilet, Also sehn ich mich Auch zu schawen dich. Vnterdessen steh Hie mir, Herr, zur Seiten, Hilff mir alles Weh Fein getrost bestreiten, Tilge meine Schuld Vnd verleyh Gedult. Ist es dann dein Will' Vnd ich sol verscheiden, Ey so nimm mich still Hin aus diesem Leiden, Stell die wahre Rhu Mir im Himmel zu. Da an keine Qual Mehr gedacht wird werden, Da kein Thränen-Thal Vnd kein Angst-Geberden, Sondern Frewd allein Wird ohn Ende seyn. Da wil ich dir Danck Mit den Engeln geben Durch der Stimmen Klang Deinen Ruhm erheben Der du ewig Gott Bist, Herr Zebaoth!