Albert Linemann und Anna Gericke 29. Okt. 1635. Parodia. Frewd ohn einiges entsetzen Helt jetzt vnser Vaterland, Mars vergist sein Schwerd zu wetzen, Zeucht von hie mit Mord vnd Brand, Gott du Schutz-Herr, giebst vns ja Friede vor das wilde Kriegen, Vnser König Wladisla Kan durch Macht vnd Güte siegen. Vormals hab ich hören fragen, Ob man sol so furchtsam sein Vnd dem Freyen gantz entsagen, Fragt man jetzt noch also? Nein, Den nachdem der starcke Gott Vor dem Krieg' vns wil behüten, Was fragt Heyraht nach der Noth Vnd der Krieges-Gurgeln wüten? Auch die Ruh (die Gott nie wende) Fordert ja des Mannes Schutz, Er des Weibes Hülff vnd Hände Seinem Haus vnd Herdt zu nutz. Wol nun (das Gott noch bescher') Euch, die Ihr zuvor genommen Eine, die Euch jetzund wer' An die Seite nimmer kommen. Wehe dem, der stets alleine Vnd noch ferner Einsam lebt, Fellet Er, so ist je keine, Die Ihn tröstet vnd auffhebt, Auch wen eins zum andern kreucht Vmbgeschrenckt mit Hertz vnd Armen, Wermen sie sich, wer dies fleucht, Wird so leichte nicht erwarmen. Kompt, Herr Breutgam, bey zu pflichten Meiner Meinung, niemand lacht, Niemand wird in dem Euch richten, Wessen Ihr euch habt bedacht, Gott, der solchen Handel führt, Wird Ihm dies dazu verleihen, Das Ein jeder künfftig spürt, Wie sein niemand sol gerewen. Fahrt nur fort, liebt die bestendig, Die wol liebens würdig ist, Werdet nicht von Gott abwendig, Lebet wie Ihr leben müßt, Tragt das Vnglück, wenn es beist, Nur mit mühtigen geberden, Was die Eh' an leidt beschleust, Wird zu lauter Frewd Euch werden.