Sterb- und Sieges-Lied Wolauff ich bin entfahren Der eiteln bösen Zeit Und lebe bey den Scharen Der selign Ewigheit, Bin aller Noht entkommen, Das stets-erwürgte Lamm Hat mich nun angenommen Und wird mein Bräutigam. Ihn hatt' ich mir erkohren Als Sünde, Sathan, Welt Sich wieder mich verschworen Und Netze mir gestellt, Als tausent Ärgernissen Der Augen-Lust Gewalt Umbgaben mein Gewissen In feindlicher Gestalt. Er war mir stets zur Rechten Durch seines Geistes Krafft, Hat mich gelehrt zu fechten Die wahre Ritterschafft, Der ärgste Feind für allen War letztlich noch der Tod, Der ist nun auch gefallen Nun hat es keine Noht. Ich trage meine Palmen Dieweil ich obgesiegt, Und lobe den mit Psalmen Der mir hat vor gekriegt, Als er nach schwerem Leyden Auch mit dem Tode rangk, Und, must' er gleich verscheiden, Der Höllen Reich bezwangk. Herr Jesu, daß ich lebe Ohn Schrecken Furcht und Pein Und ewig umb dich schwebe, Das ist dein Werck allein, O sey hiefür gesungen, Dich loben weit und breit Der Außerwehlten Zungen In alle Ewigheit.