[Daß Christus mich befreyt von Sünden] Daß Christus mich befreyt von Sünden, Den Vater mir versöhnet hat, Diß kan bey mir zwar Stelle finden: Mein Hertz ist aber träg und matt. Wie mach ich dieses mir zu eigen! Wer zündet meinen Glauben an? Der meinen Sinn könn überzeugen, Das alles sey für mich gethan. Diß muß der Heilge Geist verrichten, Der spricht mir Trost und Freude ein, Daß ich dir Christe bey muß pflichten, Und halten was du bist, für mein. Er ist des Kleinmuths Sieg und Zwinger, Hebt mein Gemüth empor zu dir, Von Gottes rechten Hand ein Finger, Und schreibt dich tieff ins Hertz hinein. Er drückt nach der Verheißung, Siegel Und deines Wortes Schirm hinauff, Und schiebet vor des Glaubens Riegel, Erinnert mich auch meiner Tauff. Und wil ein Unmuth mich bestreiten, So stehet er mir kräftig bey; Er lässet meinen Fuß nicht gleiten, Ist meine Zuversicht und Treu. Du warest von dem Todt erstanden Und zeugtest deinen Jüngern dich, Sie lagen in des Zweiffels Banden, Ein jeder traumte was für sich. Du fuhrest auf, versprachest ihnen Den Tröster, welcher jederzeit Solt ihren blöden Hertzen dienen Für Unverstand und Traurigkeit. Sie hatten selber dich gesehen, Auch was durch dich und deine Hand Für grosse Wunderthat geschehen, Noch bleibst du ihnen unbekant. Sie sassen nun in Furcht und Zagen, Es hätte sie ein rauschend Blat, Ein blosser Schatten können jagen, Bis daß dein Wort zu Wercke trat. Ein Brausen kömmt auf sie gedrungen, Das gantze Hauß bebt durch den Wind, Stracks sehn sie an einander Zungen, Die feurig und gespalten sind. Sie reden aller Völcker Sprachen Und zeugen Gottes Wunder an, Auch dessen grosses Thun und machen, daß sich entsetzet jederman. Sie kommen vor das Volck getreten Und machen dich in Salem kund: Man dreuet ihnen Strick und Ketten, Nichts aber stopffet ihren Mund.