[Wir haben, Herr, ein festes Wort] Wir haben, Herr, ein festes Wort, Darumb uns keiner Hellen Mord In Ewigkeit wird bringen, Daß du uns kennest allerseit Was Vngemach und Hertzeleid Je auff uns möchte dringen. Sonst gehst du warlich mit uns umb So wunderseltzam und so krumm, Daß Trost und Raht uns fliehen, Vnd wir bey der gehäufften Last Auch deine Sorge für uns fast In Zweiffel möchten ziehen. Zeuchst du nun die Verheissung ein, Vergissest gnädig mehr zu seyn? Du lässest von dir lesen: Wie du vor Alters deiner Schar, Die dir vertrawet, in Gefahr Barmhertzig bist gewesen. Wie stellst du dich denn jetzund an? Du bist uns wie ein frembder Mann Der nur wil förter gehen, Bist wie ein Riese, der nicht Raht, Nicht Hertz noch Krafft zu helffen hat Wenn Angst und Noht entstehen. Schaw wie sich unsre Trübsal nährt! Das Hertz ist uns fast auffgezehrt Von Sorgen, die uns nagen, Du stürmst so grawsam zu uns ein, Vnd schlägst uns, wie man in gmein Pflegt seinen Feind zu schlagen. Erzeig uns deine Güte doch, Du bist ja unser Vater noch So, wie vor alten Zeiten, Setz unsre Hoffnung nicht in Spott, Vnd sey auch ferner uns ein GOTT Von nah' und nicht von weiten. Wend endlich unser Noht-Geschrey, Wohn uns mit Trost und Rettung bey, Die Todten in der Erden Erweisen dir mehr keinen Danck, Wir wollen unser lebelang Dein Ruhm- und Dancklied werden.