Johann Georg Agricola und Anna Krause 2. Jan. 1640. An Hn. Bräutigam. Vnd so bistu, Bruder Mein, Gleich wol noch des Sinnes worden? Wilt nicht länger einsam seyn Vnd ergreiffst den Heyrath-Orden, Fängst ein newer Junger-Mann Recht dis Liebe NewJahr an? Wie mich dünckt, so thustu wol, Weil es doch drauff an muß kommen, Daß man von vns sagen sol: Der hat Die, die Den genommen, Vnd die Läng es nicht erträgt, Daß man sich der Frey entschlägt. Ich weiß einen, der sich nicht Zu verändern hat entschlossen, Aber, Liebe, deine Pflicht Thut mit jhren Dienstgenossen Wie das Glück dem Würffelspiel, Hat vns wie sie haben wil. Du, O Hertz-Gebieterin, Kanst vns ändern die Gedancken, Daß wir von gefastem Sinn Als die Wetter-Hane wancken, Sagen: seht, was Liebe macht, I, das hett' ich nie gedacht. Gott der Höchste wölle dich Vnd dein Liebstes Hertz gesegnen, Er laß auff Euch mildiglich Lauter Gnaden-Bäche regnen Vnd was seine reiche Handt Gutes weiß für diesen Stand. Mich soll aber jmmerdar Noch die feste Hoffnung speisen, Ob das Glück sich dieses Jahr Mir auch gütig möcht' erweisen, Vnd gesagt würd' vberein: Simon Dach soll Bräutgam seyn.