Jacob Schlein und Catharina Vogt 1634. Der Herr Breutgam an seine Braut, vnd an Christum: Nvn du hast mein festes hoffen, Liebste Seel, einmahl gestillt, Komm, mein Hertze steht dir offen Außgeschmückt vnd angefüllt Mit standhaffter Flammen, Die so lange Wehrt, Biß vns Gott Zusammen Durch den Todt begehrt. Dir, O Christe, wahres Leben, Heyrahts Stiffter, Breutigam, Sey von Hertzen danck gegeben, Das du, als ich Zu dir kam Vmb ein Lieb zu bitten, Eine mir geschenckt Von so schönen Sitten, Als mein Hertz gedenckt. Wer auff deinen Nahmen bawet Als der niemals hat gefehlt, Vnd sich dir in Hoffnung trawet, Hat das allerbest' erwehlt, Wird's jhm sawr' vnd Bitter, Bleibt er doch bestehn, Biß das Vngewitter Mus vorüber gehn. Darumb wil ich allem gleuben, Was mir, Gott, dein Wort fürhelt, Du kanst, was du sagest, treiben, Daß es dir zu Willen fellt, Alles mus geschehen Auff dein Wort allein, Ob gleich wir nicht sehen, Wie es könne sein. Alles Wesen, was wir kennen In dem grossen Weltgebew, Wird vnd muß zuletzt verbrennen, Wenn du wirst ein Feldgeschrey In den Wolcken machen, Da der Erdenkreis Auß dem Grab' erwachen Wird auff dein geheiß. Welches auch die klügsten Heyden Wiederstritten vnd verneint, Die natürlich gar nicht leiden, Wenn dein Wort was anders meint, Des sich doch ein Christe Tröstet in der Pein, Oder sonsten müste Gar kein Gott nicht sein.