Christliches Sterb-Lied Todt, du aller Sorgen Ruh, Aller Arbeit Ende, Schleuß mir sanfft die Augen zu, Schlag umb mich die Hände, Nim mich aus der Eitelkeit Dieser schnöden Erden, Ich wil aus der bösen Zeit Abgefordert werden. Meine Tage sind hinweg, Weg sind meine Stunden, Meiner Noth und Schmertzen Zweg Hat sich schon gefunden, Wie ein schaum auf wilder Fluth Die die Wind' erheben, Wie der Rauch von einer Glut So vergeht mein Leben. Zeig, O Ewigkeit dich mir, Reich mir deine Flügel, Vnd führ meinen Geist von hier, Auff die Himmels-Hügel, In die Freuden die mein Hort Christus mir erworben, Als er durch verhöhnten Mord Ist für mich gestorben. Jesu dieser Ruhm ist dein, Daß, wiewol ich sterbe, Ich des wahren Lebens Schein Allererst recht erbe, Für der Erden Müh vnd Noht Zu der Ruh gelange, Die nicht Arbeit kennt noch Tod, Vnd ohn ablaß prange. Laß nur die Beständigkeit Kräfftig ob mir walten, Mich voraus in allem Streit Oberhand behalten, Vnd mit meinem Stündelein Mich begnügt vmgeben, Dafür wil ich dich allein Ewig dort erheben.