Christoph Kerstein und Maria von Weinbeer 9. Jan. 1651. Tantz, der du Gesetze Vnsern Füssen giebst, Hand-drück, Huld-Geschwätze, Schertz und Liebe liebst, Einig deinetwegen Ist die Jugend hier, Wünscht, du woltest regen Deiner Lust Panier. Weder Tranck noch Essen Können bey ihr ein, Alles wird vergessen, Hat sie dich allein, Sinnen, Augen, Ohren Werden uns zuhauff Gleichsam wie beschworen, Zeucht dein Läger auff. Wie die Bäum' im Lentzen Von der Blüthe schwer, Wie die Tauben gläntzen, Wie ein Krieges-Heer: So bist du zu schawen, Tantz, wenn du dich rührst Vnd an die Jungfrawen Die Gesellen führst. Auff, such zu begnügen Dieses edle Paar, Das sich jetzt wil fügen Vmb das Newe Jahr, Reg in ihren Sinnen Dich mit newer Gunst, Laß sie stets gewinnen Keusche Gegen-Brunst. Schaff, daß ihre Sachen Wie im Tantze gehn, Laß nur Lieb' und Lachen Allzeit umb sie stehn! Nichts so reich an Güte Wird für sie begehrt, Ihrer Tugend Blüte Ist desselben wehrt. Hierauff stimm Schalmeyen Vnd Trompetten an, Laß an deinen Reyen Gehen was nur kan, Leb' uns zu gefallen, Angesehn, daß Welt, Zeit und Tod sampt allen Seinen Reyen hält.