Aus dem Frantzösischen: Ma chere Phillis les roses et les lys Vor 1648. Phyllis, O mein Liecht, Die Liel' vnd Ros' hat nicht, Was an Farb vnd Schein Dir möcht' ähnlich seyn, Nur das dein stoltzer Muth Der Schönheit Vnrecht thut. Du nur höhnst das Recht, Das Venus rund vnd schlecht Trewen Hertzen stellt, So dies Grün' enthält, Denn wer nicht lieben mag, Sieht unwehrt einen Tag. Götter, wie du weist Sind Himmel-abgereist, Daß der Augen-Schein Möcht jhr Leit-Stern seyn, Verliebt seyn jhnen nach Ist das nicht gutte Sach? Alle Vöglein hie Sampt jhrer Melodie Hetten gäntzlich nicht Gnüg' ohn LiebesPflicht, Vnd würden nicht erfrewt Vmb diese Frülings-Zeit. Darumb, Phyllis, laß, Daß wir umb dieses Graß Reden Tag vnd Nacht Nichts als LiebesMacht, Nimm diesen Zeit-vertrieb Zu unsrer Lust vorlieb!