Benjamin Halter und Clara Meinert 29. Okt. 1640. So lang' ich noch das Leben hab', Herr, deine Gab', Alhie auff Erden, Vnd eh' ich muß den Würmen dort, Im finstern Ort', Ein Gast-mahl werden, Bitt ich nur zweyerley von dir, Du woltest mir Die nicht versagen, Auff falsche Lehr vnd Lügen laß Mich ewig Haß Vnd Feindschafft tragen. Für Armut mich ja stets bewahr, Auch für zu gar Gehäufften Schätzen, Laß aber mich mein täglich Brodt, So viel mir noth, In Ruh' ergetzen, Sonst möcht' ich bey so grossem Gutt' Auß Vbermuth Dich, Herr, verneinen, Vnd sagen dir zu Hohn vnd Spott: Gold ist mein Gott, Sonst kenn' ich keinen. Stärckt auch zu sehr mein Mangel sich, Ich möchte mich Zu betteln schämen, Vnd, Arbeit-schew vnd Mittel-lohß, Zum Diebstal blohß Die Zuflucht nehmen, Würd' also meiner Sünden Maaß Ohn vnterlaß Mit Sünden häuffen, Vnd mich an deines Nahmens Ehr' Vnleidlich sehr, Mein Gott, vergreiffen.