46. Falscher Gottesdienst Nicht nach der Warheit, sondern dem Schein Die hinterm Pater knyn und neue Creutze schreiben, Die hat nicht eine Sach erleuchtet und bekehrt, Der rufft ein Landgut an, und der es ihm gewährt, Den muß er vor heraus mit frommen Finten treiben: Ein Andrer, den der Muth pflegt Pöfel ab zu reißen, Schlägt Aemter aus der Brust, indem der Pater list, Und bleibt, wie er vermeint, ein Evangelscher Christ, Sein Ammt sei nur Catholsch, nach dem muß er sich heißen. Und jener, weil er sonst hat Treu und Lohn verlohren, So glaubt er, was man sagt, auch mit dem andern hin; Vor wahr, auch selber die, so in die Klöster ziehn, Die haben nicht allein den Rosen Krantz erkohren. Ich seh' in manchem Wamst ein Art von Ketzern stecken, Die mehr als, Arme Leuth, euch können schädlich seyn: Auch der euch ehrt, der kan der Worte kurtzen Schein, Wie lang der Mantel ist, nicht allezeit bedecken. Den Pöfel acht' ich nichts. Dann wann der kommt getreten, So lebt er ohn Verstand und stirbet wie ein Vieh: Du denckst, er ehret Gott, und weiß dann voller Müh Kaum eine Pfanne Bier auff Römisch an zu bethen.