Erste Sonne Wie gerne lass' ich von der ersten Sonne Mich bescheinen! – Wenn der Januar Mit seiner Atemzüge Eishauch wich – Wenn in der Monde Schnur die zweite Perle Sich übertropfen läßt von Goldreflexen – Der Winternebel Vorhang in zwei Stücke Geborsten ist ... und ihrer Gnaden Truhe Nach träumerischer Rast die Sonne leert – Den ganzen Köcher ihrer funkelnden Pfeile: Wie gerne lass' ich mich von dieser Sonne, Von dieser Sonne sanft verkühltem Licht Bescheinen! Leise kommt auf leichten Sohlen Ein Sinnen über mich ... ein dunkles Suchen – Und doch, wie so klar und wunschlos still ... All' Winterunrast hab' ich abgetan – Als schritte ich auf Wolken, treib' ich hin ... Die Augen halb geschlossen ... seltsam müde – Und an den Sonnenstrahl, der mich berührt ... Leise, ganz leise meine Wange streift, Möcht' ich mich lehnen ... und in seiner Goldspur Verdämmern lassen meiner Seele Leben ...