/ Herrn Doktor Cramers Psalmen mit Melodien von C.P.E. Bach etc. 's gereut mich doch nicht, daß ich pränumeriert habe. Sonst soll's mit dem Pränumerieren zuweilen mißlich sein, angesehn die H.H. Gelehrten oft so gewissenhaft zu Werk gehen als die H.H. Kaufleute, und mancher arme Schelm soll in seinem Warenlager von oben bis unten nichts als Mohnsamen liegen haben, daher er denn auch freilich mit besten Wissen und Gewissen nichts anders daraus geben kann. Mit diesem Buch ist's nun nicht so gangen. Es hatten mir aber auch honette Leut vorher gesagt, daß der C.P.E. Bach kräftig und desperat setzen und spielen solle, und da dacht ich: so 'n schöner Psalm mit einer kräftigen Melodie wird sich unterwegen in der Morgenstund oder sonst recht gut singen lassen, und so pränumeriert ich, und es gereut mich wie gesagt nicht! 's sind mehr als eine Melodie drin, die 's Geld allein wert sind. Gleich die erste, obwohl sonst aller Anfang schwer zu sein pflegt, ist ganz leicht und simpel und grade weg daß es eine Lust ist. Aber meine Leibmelodien sind S. 27 und S. 10; die erste tönt so schön tief und innig klagend, daß sie einem die Brust recht zusammenzieht, und die andre macht sie wieder weit, den hohen Lobpsalm mit aller Macht herauszusingen: und daß man auf »Grö-ße-Got-tes« so lang aushalten muß, das ist just wie ich's gern mag. S. 16, 45 und 51 sind wohl Futter für die Erzmusiker, ich bin aber der keiner. Ein paar Melodien sind mit Klavierakkompagnement versehn. Aber woher das wenn ich auf'm Wege bin? Ei, was Klavierakkompagnement? ich singe meinen Psalm, mag der Nachtschauer und der Wald akkompagnieren. ;