3. Er Dein Gatte! – er Dein Gatte! Daß ich es kaum fassen kann –: Die – die mich so lieb einst hatte, Liebt den glatten sichern Mann? Klingt das eitel? – Lache, Süße, Aber blick' mich freundlich an, Mich, den Deiner keuschen Küsse Duftiger Zauber einst umspann. Denkst Du noch der schmalen Gasse? Mir genüber lag Dein Haus, Daß ich Deine Hand erfasse, Streckt' ich nur die meine aus. Ach so nah', wenn auch geschieden, Lebten, liebten, lachten wir; Jene Zeit voll Glück und Frieden, Sie entschwand mit Dir, – mit Dir! – Für mich kamen trübe Tage, Ein unsäglich langes Jahr; Es verging in Noth und Plage, Ganz so wie es ehmals war. Deine liebe Stimme fehlte, Wie ich auch hinübersah, Deine Fensterscheiben zählte, Du bliebst fort – was sollt' ich da? Traurig wurde ich und klexte Endlos lange Bogen voll, Ließ die Stube, die verhexte, Rannte in die Welt wie toll. Ueberall dieselbe Leere. – – Etwas fehlt' in meiner Brust, Darum such' ich über'm Meere Neuen Kampf und neue Lust. Anna! – küsse meine Wange Einmal wie vor alter Zeit; Kind, wir scheiden heut' für lange – Für die ganze Ewigkeit. – – –