Miguel de Cervantes Saavedra Miguel de Cervantes Saavedra (1547–1616) Biographie 1547 29. September: Miguel de Cervantes Saavedra wird Ende September in Alcalá de Henares geboren. 1568 Erste Gedichte erscheinen in einer Sammlung zum Andenken an die spanische Königin Elisabeth von Valois. 1569 Er begleitet den späteren Kardinal Claudio Aquaviva nach Rom, wo er sich bald gründliche Kenntnisse der italienischen Sprache und Literatur aneignet. 1571 Er kämpft bei Lepanto gegen die Türken, wobei seine linke Hand verstümmelt wird. 1575 Auf der Rückreise nach Spanien wird er von Piraten gefangen genommen und als Sklave nach Algerien verschleppt. 1580 Es gelingt Familie und Freunden, ihn freizukaufen. Das bedeutet für die ganze Familie finanzielle Schwierigkeiten, von denen sie sich nur langsam erholen wird. Nach seiner Rückkehr scheitern langfristig alle Versuche, seine Existenz wirtschaftlich abzusichern. Auch seine Arbeit als Schriftsteller ist finanziell zunächst wenig lukrativ. 1582–1587 »El Trato De Argel«. »La Numancia«. 1585 Der Schäferroman »La Galatea« (»Die Galatea«) trägt ihm zwar einen gewissen literarischen Ruf ein, doch bleibt der Verkaufserlös gering. Cervantes bekleidet in der Folge verschiedene Ämter und ist sogar als Steuereintreiber tätig. »El Retablo De Las Maravillas« wird geschrieben. 1588–1597 Cervantes verdient sich seinen Lebensunterhalt als Proviantkommissar der spanischen Flotte in Andalusien und schließlich als Steuereinnehmer in Granada und Malaga. Er erweist sich als wenig erfolgreich; seine Methoden resultieren in Defiziten, und er kommt für kurze Zeit ins Gefängnis. 1605 »El ingenioso hidalgo Don Quijote de La Mancha« (1. Teil). 1613 In den »Novelas ejemplares« (»Exemplarische Novellen«) greift Cervantes ebenfalls bevorzugt Themen des spanischen Alltagslebens auf, mit teils didaktischer, teils unterhaltsamer Tendenz. Die außergewöhnlichste der Novellen ist »El coloquio de los perros« (»Das Gespräch der Hunde«). 1615 Kurz vor seinem Tod erscheint der zweite Teil seines in zehnjähriger Arbeit entstandenen Meisterwerkes »Don Quijote de la Mancha«, dessen Held in tragisch-komischer Weise versucht, in einer veränderten Welt nach den Regeln des Rittertums zu leben. Von seinem frühen dramatischen Schaffen, einer Reihe von über 20 »Comedias«, bleibt kaum etwas erhalten. 1616 23. April: Miguel de Cervantes Saavedra stirbt in Madrid. Den allegorischen Roman »Los trabajos de Persiles y Sigismunda« (»Die Leiden des Persiles und der Sigismunda«) schreibt er wenige Tage vor seinem Tod. Der wichtigste Literaturpreis der spanischsprachigen Welt, der »Premio Miguel de Cervantes«, ist nach dem Autor benannt.