Die Trauben-Hyacinthe Angenehmes Frühlings-Kindchen, Kleines Trauben-Hyacinthchen, Deiner Farb' und Bildung Zier Zeiget, mit Verwund'rung, mir Von der bildenden Natur Eine neue Schönheits-Spur. An des Stengels blauer Spitzen Sieht man, wenn man billig sieht, Deiner sonderbahren Blüht Kleine blaue Kugeln sitzen, Dran, so lange sich ihr Blatt Noch nicht aufgeschlossen hat, Wie ein Purpur-Stern sie schmücket, Man, nicht sonder Lust, erblicket. Aber, wie von ungefehr Meine Blicke hin und her Auf die off'nen Bluhmen liefen, Konnt' ich, in den blauen Tiefen, Wie aus Himmel-blauen Höhen, Silber-weisse Sternchen sehen, Die in einer blauen Nacht, So sie rings bedeckt, im Dunckeln, Mit dadurch erhöhter Pracht, Noch um desto heller funckeln. Ihr so zierliches Gepränge, Ihre Nettigkeit und Menge, Die die blauen Tiefen füllt, Schiene mir des Himmels Bild, Welches meine Seele rührte, Und, durch dieser Sternen Schein, Die so zierlich, rein und klein, Mich zum Herrn der Sterne führte, Dessen unumschränckte Macht Aller Himmel tiefe Meere, Aller Welt- und Sonnen Heere, Durch ein Wort, hervorgebracht; Dem es ja so leicht, die Pracht In den himmlischen Gefilden, Als die Sternchen hier, zu bilden. Durch dein Sternen-förmig Wesen Giebst du mir, beliebte Bluhme, Dem, der Sterne macht, zum Ruhme, Ein' Erinnerung zu lesen, Daß wir seiner nicht vergessen, Sondern, in den schönen Wercken, Seine Gegenwart bemercken, Seine weise Macht ermessen, Und sie, wie in jenen Höhen, So auf Erden auch, zu sehen.