Der gelbe Mah So blühest du nun auch in deiner güld'nen Pracht, Dem, der so dich, als uns, und alle Welt gemacht, Auch hier, zum ersten mahl, zum Preis und Ruhme, Gold-gelber Mah, Bewunderns-werthe Bluhme, Die du vor kurtzer Zeit auf der Chineser Gräntzen Die glatten Blätter liessest gläntzen! Du, die noch nie ein Aug' in Teutschland jemahls sah! Da du vorhin so fern, bist mir anjetzt so nah! Auf welche wunderbare Weise Vollführtest du solch ein lange Reise? Nie gnug gepries'ner Heidenreich, Dem, an Erfahrung, Geist und Kunst, fast keiner gleich, Durch deiner edlen Neu-Begier Vernünft'gen Trieb, erblicken wir Nunmehr auch hier Des gelben Mah Betrachtungs-werthe Zier. Er hat, mit Achtsamkeit, dich dorten blühen sehn, Geliebte Bluhm', er fand dein fremdes Wesen schön Und werth, daß dein Geschlechte Von andern Völckern auch gesehen werden möchte. Drum nahm er, da es nicht dein zartes Wesen litt, Dich selbst, in deinem Flor, mit sich zu nehmen, Die Ur-Kraft, in dem Samen, mit, Und schenckte die, in ihm, verborg'ne Zier, Dein unsichtbares Gold, nebst vielen andern, mir. Jetzt kann ich denn, mit stillen Freuden, Mein Aug' an ihrer Schönheit weiden, Und in derselbigen, aufs neue, neue Proben Von unsers Schöpfers Allmacht loben.