Text zum Oratorium von Ett zu lesen Im Laboratorium vor dem Bett Montagabend 21. Juli 1834 Sie haben allerlei gesungen, Und alles war ein einzig Lied, Vom Zauberknoten süß verschlungen Aus Huld und Reiz von Glied zu Glied. Von allem hab' ich nichts gehöret, Als deines Kinderherzens Schlag, An dem von Tönen ungestöret Süß träumend meine Seele lag. Ich hörte nur von Mirten säuselnd, Von Lilien, die mir zugenickt, Von Wölkchen um den Mond hinkräuselnd, Von Sternen, die mich angeblickt. Ich hörte nur: süß ist die Linde, Schlank ist das Reh, blank ist der Fisch, Das Seelchen gaukelt in dem Kinde, Ein Nympfchen in dem Waldquell frisch. Was süß sich in den Tönen wieget Was sehnet, seufzet, ringt und schwingt, Ist all süß Lindi, die sich schmieget, Wenn sie der Augenblick umschlingt. Es weben all die Wundertöne Nur einen einzigen Akkord, Süß ist süß Lieb, sie ist das schöne, Das linde, liebe, wahre Wort. In ihr wird jeder Mangel Zierde Und jede Armut Überfluß, Ein Kinderseelchen der Begierde Schwebt leis in ihres Odems Kuß. Wie lieblich war es heut zu schauen Das reine feine Wunderbild, So schwebt die Elfe durch die Auen Und trägt ein Rosenblatt als Schild. Wer hat so süß sie ausgerüstet Wie Ambra, Perl und Elfenbein, Wer hat ihr Herz so fein gebrüstet Ein Wiegenbett der Engelein. Wer schwang so rein das schlanke Hüftchen, Wer zog die Anmut bis zum Fuß, Wer trägt sie wie auf Frühlingslüftchen Die Sehnsucht trägt der Liebe Gruß? Wer wieget ihr das kluge Köpfchen Gleich Blumen an der Quelle Saum, Wer flocht ihr in die schwarzen Zöpfchen Der leichten linden Kinder Traum? Wer hat dies holde Kind geschmücket, Wer hat zu ihm sich hingebückt, Wer hat es an sein Herz gedrücket? Der süße Gott, der mich entzückt.