Sonett O schwerer heißer Tag, ihr leichtes Leben Schließt müde weinend seine Augenlider, Schon senkt der Schlaf das tauende Gefieder, Um solche Schönheit kühl ein Dach zu weben. – Von ihren Lippen leise Worte schweben, »Du Liebe süßer Träume kehre wieder!« Da läßt sich ihr der Traum der Liebe nieder, Um ihres Schlummers kranke Lust zu heben. – »Du Traum! – ich bin kein Traum, spricht er mit Bangen, O laß uns nicht so holdes Glück versäumen!« Da weckt er sie, und wollte sie umfangen. – Sprecht! Wessen bin ich? Wer hat mich besessen? Ich lebte nie – war eines Weibes Träumen – Und nimmer starb ich, – Sie hat mein vergessen.