[Weste säuseln; silbern wallen] Weste säuseln; silbern wallen Locken um den Scheitel mir. Meiner Harfe Töne hallen Sanfter durch die Felsen hier. Aus der ew'gen Ferne winken Tröstend mir die Sterne zu. Meine müden Augen sinken Hin zur Erde, suchen Ruh'. Bald ach bald wird beßres Leben Dieses müde Herz erfreun, Und der Seele banges Streben Ewig dann gestillet sein. Schwarzer Grabesschatten dringet Um den Tränenblick empor, Aus des Todes Asche ringet Schönre Hoffnung sich hervor. Meines Kindes Klage lallet Durchs Gewölbe dumpf und hohl, Idolmios Zunge lallet Jammernd mir das Lebewohl Zu der lang ersehnten Reise. Senkt mich in der Toten Reihn. Klaget nicht, denn sanft und leise Wird des Müden Schlummer sein. Und du Gute nimmst die beiden Mütterlich in deinen Arm, Linderst meiner Tochter Leiden, Lächelst weg des Knaben Harm. Aus des Äthers lichter Ferne Blickt dann Trost der Geist euch zu. Es umarmen sich zwei Sterne Und ihr Kuß giebt allen Ruh'. Schwermut glänzt des Mondes Helle In mein tränenloses Aug', Schatten schweben durch die Zelle, Seufzer lispeln, Geisterhauch Rauschet bang durch meine Saiten, Horchend heb' ich nun die Hand, Und es pochen, Trost im Leiden, Totenuhren in der Wand.