[O wie ist der Epheu treu!] O wie ist der Epheu treu! Kann er sich nicht selbst erheben Kann er gleich dem Wein nicht reben, Kann er doch so liebend ranken An den Armen an den Kranken Auf zum wahren Weinstock streben! O wie ist der Epheu gut Wo er nur ein bißchen ruht Gleich die Würzelchen fest klammern, Daß die Trennung ihn muß jammern, O wie ist der Epheu treu, Wenn die Grabesurne bricht Läßt sie doch der Epheu nicht Bindet um die Asche fest die Scherben, Denn getrennet muß er sterben. O wie ist der Epheu hold Aus der Wüste steigt er auf Wie die Braut die sich auf den Geliebten stützet. O wie ist der Epheu zäh Von der Wurzel losgeschnitten Werden Wurzeln seine Zweige Daß er nie von jenem weiche Was er einmal hat umarmt. O wie ist der Epheu sinnend Und das was er sinnet minnend, Wer trennt mich von meiner Liebe, Um das Kreuz schlingt er die Triebe. In der Wüste lag ein Stein So allein, allein, allein Kam der Epheu zäh und kraus Baute drum ein grünes Haus Immergrün ist er geblieben Sollte ihn der Stein nicht lieben.