[Komm Hexchen]
Komm Hexchen, weil die Sonne scheint,
In meine kühle Laube
Ja Schatz, die wilde Rebe weint
Es lacht die Turteltaube.
Rukukukuku, Rukukukuku
Hast du kein Glas, so trink aus dem Schuh.
Dein Fuß ist fein, dein Schuh ist klein
Ich komm zu kurz beim Trinken
Ich geb' ein Küßchen obenein
Das macht die Waagschal' sinken.
Rukukukuku, Rukukukuku
Verdrießt euch's macht die Äuglein zu.
Willst du nicht schöne Künste mich,
Mein süßes Hexchen lehren?
Sag, warum freut die Traube dich
Mit ihren vielen Beeren?
Rukukukuku, Rukukukuku
Ich fürchte, es drücket euch beide der Schuh.
An einer süßen Traube muß
Doch Beer' an Beere sitzen,
Ja, doch jed Beerlein ist ein Kuß
Den Wein recht zu erhitzen.
Rukukukuku, Rukukukuku
Machen wir's wie die Weinbeerlein nu.
Sag Hexchen, warum weinen wohl
Im Frühling so die Reben?
Weil sich ein Mägdlein sehnen soll
In ihrem jungen Leben.
Rukukukuku, Rukukukuku
Mein Hexchen jetzt auch dergleichen tu.
Und warum schwillt der Wein im Faß?
Wenn draus die Trauben blühen.
Hüpft doch mein Herz ohn' Unterlaß
Weil deine Wangen glühen.
Rukukukuku, Rukukukuku
Du Hexchen Herzchen, wie hüpfest du nu.
Ach Hexchen, hilf der Schlauch ist leer,
Und voll ist noch der Willen,
Dort steht der rote Mond im Meer
Der soll den Schlauch dir füllen.
Rukukukuku, Rukukukuku
Roter Mond, welch Weinlein schenkest du?
Der Mond schenkt einen Zaubertrank,
Er wird mich gar berauschen,
Horch, Nachtigallen, Liebeszank
Schatz, laß uns den belauschen.
Rukukukuku, Rukukukuku
Wie Nachtigall klingt der Guguck nu.
O Zauberei verbuhlter Nacht
Wie süß die Wellen flüstern.
Sieh, wie der Mond im Spiegel lacht,
Ich bin zu baden lüstern.
Rukukukuku, Rukukukuku
Er sieht gewiß durch die Finger zu.
Ach Hexchen, zieh dein Hemdchen aus,
Ich drehe dir den Rücken,
Ich mache schon die Wellen kraus,
Schatz teile mein Entzücken.
Rukukukuku, Rukukukuku
Wie schnell, wie schnell dreht er sich nu!
Ach Hexchen, du schwimmst wie ein Fisch
Kaum trau' ich meinen Augen.
Schatz komm ins Bad, ach kühl ach frisch,
Ich lehr' dich untertauchen.
Rukukukuku, Rukukukuku
Wie eilt der Tölpel dem Wasser zu.
Ich tipp' hinein mit einem Fuß,
Es will mir nicht behagen.
Ich spitze schon den Mund zum Kuß,
Und du willst jetzt verzagen.
Rukukukuku, Rukukukuku
Am neuen Tore steht die Kuh.
Ich wat' hinein bis an das Knie,
Es macht mir Krampf und Schmerzen
Mein Schatz, die Arme breit ich hie,
Komm her, ich will dich herzen.
Rukukukuku, Rukukukuku
O du verfluchtes Hexchen du.
Nun steht das Wasser mir am Leib
Es macht mir böse Grimmen
Mein Schatz, den Schmerz ich dir vertreib',
Wenn wir umarmet schwimmen.
Rukukukuku, Rukukukuku
O du armseliger Sünder du!
Fatal steigt mir das Wasser an
Ganz kalt wird mir's im Magen
Heran, in meinen Arm heran
Ich will gesund dich zwagen.
Rukukukuku, Rukukukuku
Der Bader eilt der Baderin zu.
Zum Hals schon eilt das Wasser mir,
Mein Maul kriegt schon die Sperre,
Fort, Elender, welch schwach Gezier,
Welch eckelhaft Gezerre.
Rukukukuku, Rukukukuku
Sie hat ihn und wird noch gar grob dazu.
Das Wasser fließt mir in den Mund
Lebwohl o Welt, ich sterbe.
Hinab zieh ich dich auf den Grund,
Und oben lacht sein Erbe.
Rukukukuku! Rukukukuku!
Um Gotteswill Erbe lach nicht darzu.