Rheinübergang Kriegsrundgesang Zum Besten eines Armen, Der Dichter hat die Lust davon, Wer mehr gibt, hat Erbarmen, Ein Groschen mehr, bringt Gottes Lohn! Auf, ihr starken Siegesbrüder, Brecht mit Sang und Klang die Nacht, Singt den Schicksalssternen Lieder, Bis der Tag uns jenseits lacht. Singen, klingen, Fahnen schwingen, Feinde zwingen, Sieg erringen, Nach den Friedenspalmen springen, Und wenn sie am Himmel hingen! Lasset uns die Becher leeren, Ihm, der strenge ist und gut, Unserm Vater Franz zu Ehren Unsern Wein und unser Blut! Singen, klingen usw. Hat er doch sein Blut gegeben Für uns in des Feindes Hand, Wer kann ihn genug erheben, Daß er unsre Not erkannt. Singen, klingen usw. Heiliger war ihm das Rechte, Als was ihm das Liebste war, Darum stehn wir im Gefechte, Des getreusten Kaisers Schar. Singen, klingen usw. Herrlich! herrlich! sich vergessen, Und das Seine um die Welt, Seine Not nach unsrer messen, Konnte Franz, er ist ein Held! Singen, klingen usw. Dann laßt uns die Becher leeren Jedem Deutschen, der schon fiel. Heldengeister, Schar der Ehren! Seht, wir grüßen euch am Ziel. Singen, klingen usw. Über euch schon wallen Saaten, Über euch nun wallt das Heer, Was die Feinde niedertraten, Stellen eure Brüder her. Singen, klingen usw. Stoßet an ihr heil'gen Zecher, Heil dir Asperns Lorbeerschar, Heil! es bringen deine Rächer Einen Geistertrunk dir dar. Singen, klingen usw. Und nun laßt ein Glas uns gießen In des alten Moskaus Brand, Der den starken nord'schen Riesen Also herrlich hat ermannt. Singen, klingen usw. Moskau brennt uns in den Seelen, Löschet Brüder, trinkt den Wein, Denn ein glühend Schwert zu stählen, Muß es gut gekühlet sein. Singen, klingen usw. Einen Becher laßt uns bringen Nun der Preußen kühnem Heer, Die so heldenfreudig ringen, Als ob Gott mit ihnen wär'. Singen, klingen usw. Wahrlich! wahrlich! solchen Streitern Um die Freiheit, um das Heil, Stellt der Himmel selbst die Leitern Und dann ist kein Sieg zu steil. Singen, klingen usw. Und nun leer' ich meinen Becher, Auch der Schweden Carl Johann, Grüßet ihn, getreue Zecher, Der wie Gustav kämpfen kann. Singen, klingen usw. Grüßet ihn, auf ihn, wie Saulus, Kam das rechte Siegeslicht, Daß er nun, ein starker Paulus, Für das Heil der Völker ficht. Singen, klingen usw. Aber nun den Becher kränzet, Stoßet an im hohen Ton, Daß es klinget, daß es glänzet, Für den hohen Wellington. Singen, klingen usw. Wellington, die Wellen tönen Wogend dich auch Albion, Und Hispanien, dich zu krönen, Treibet Lorbeerhaine schon. Singen, klingen usw. Was wir in den Herzen tragen Hohes Wort, Viktoria, Hast du aus dem Feind geschlagen, Siegreich bei Vittoria. Singen, klingen usw. Und dann laßt uns jubelnd trinken Für Hispaniens heil'ge Schar, Nimmer wird die Schwelle sinken, Kämpft dies Volk am Hausaltar. Singen, klingen usw. Nimmer auf des Herkuls Säulen Bauet sich ein fremder Thron, Vor Gibraltars Fels, dem steilen, Steht der David, Wellington. Singen, klingen usw. Hoch schon auf den Pyrenäen Sucht er seiner Schleuder Stein, Und kein Riese bleibt ihm stehen, Scheinet gleich der Gegner klein. Singen, klingen usw. Aber groß ist nicht, wer viele Wie ein Xerxes überschifft, Groß ist, wer zu heil'gem Ziele Mit gerechtem Wurfe trifft. Singen, klingen usw. Groß ist nicht, wer breit und lange Schatten in die Welt hin streut, Vor dem Sonnenuntergange Wächst der Schatten allezeit. Singen, klingen usw. Seht, wie Josua begehrte Einst der Sonne Stillestand, Hat der Held mit frommem Schwerte Spaniens Sonne auch gebannt. Singen, klingen usw. Und wie einst die Mauern sanken Vor Posaunen Gideons, Sehn wir alle Festen wanken Vor dem Siegsschall Wellingtons. Singen, klingen usw. Trinkt dem Helden, ewig leben David, Josua, Gideon, Und die Pyrenäen heben Dir das Denkmal, Wellington! Singen, klingen usw. Nun wollt voll den Becher gießen, Daß er sühnend überrinnt, Bayern, Schwaben, Baden, grüßen. Alle sind nun deutsch gesinnt. Singen, klingen usw. Alle, alle sind berufen Und es eilt die deutsche Schar Auf des Rheines Rebenstufen Zu des Bacchus Siegaltar. Singen, klingen usw. Seid gegrüßt ihr Rebenhügel, Sei gegrüßt du frommer Rhein, Unter deutschem Adlerflügel, Reife wieder deutscher Wein. Singen, klingen usw. Unsrer Sprache heil'ge Zungen Stimmen all in einen Klang, Und am Rheine voll erklungen Ist der deutsche Siegsgesang. Singen, klingen usw. Goldorangen lass' ich schwimmen, Höhern Glanz gewinnt mein Wein, Und Oranje boven stimmen Hollands freie Männer ein. Singen, klingen usw. Ha! wie feurig ihre Flagge Schon von freien Festen flammt, Freudenfeuer ist im Dache, Auf! die Siegsflut frisch entdammt! Singen, klingen usw. Über Maas aus allen Banden Trinkt und fliegt das freie Chor, Und schon tauchen Niederlanden Aus der Zornflut grün empor. Singen, klingen usw. Nun sei treu von uns umschlossen, Deutsche Eidgenossenschaft, Auch in uns sind Eidgenossen Sieg und Eifer, Mut und Kraft. Singen, klingen usw. Was ihr fest erstrebt im Kleinen, Will in uns der große Krieg: Einen Mittler nur, sonst keinen, Kennen wir, er gibt den Sieg. Singen, klingen usw. Wollt drum mit uns niederknien, Schweizer! über freien Grund Will die Welt zur Freiheit ziehen, Stimmet ein mit deutschem Mund! Singen, klingen usw. Heil ihm, der an Himmelszelten Also stellt der Sterne Heer, Daß der Siegskranz frommen Helden Segnend fällt auf Schwert und Speer! Singen, klingen usw. Heil und Ruhm dem Siegesfürsten, Euch und uns und aller Welt, Allen, die nach Friede dürsten, Half und hilft der ewige Held. Singen, klingen usw. Unterm Siegesbundessiegel Trink' ich nun Versöhnungswein, Rausche deutscher Adlerflügel, Ha! die Fessel klirrt zum Rhein. Singen, klingen usw. Treu umschlungen, frei gerungen, Blut sei Wein und Wein sei Blut, Nur den Thyrsus kühn geschwungen, Ha, schon teilet sich die Flut! Singen, klingen usw. In der Franken schönem Reiche Blüht der Ölbaum frei im Feld, Auf, und brechet Friedenszweige Der empörten armen Welt. Singen, klingen usw. Rinnet ab, ihr zorn'gen Wogen, Erde, tauche grün empor, Unter Gottes Regenbogen Klinget dann der Friedenschor. Singen, klingen usw. Und dann pflanze ein gerechter Noah uns den Siegeswein, Deiner Freiheit fromme Fechter, Trag zum Sieg nun, Vater Rhein! Singen, klingen, Fahnen schwingen, Feinde zwingen, Sieg erringen, Nach den Friedenskronen springen, Und wenn sie am Himmel hingen, Auf, es wird mit Gott gelingen!