[O Trost in letzten Stunden] O Trost in letzten Stunden Ihr heiligen fünf Wunden Die Mutter laßt gesunden Von Euch ja kömmt das Heil So fleht der Kinder Jammer Da klingt der Pforte Hammer Da naht der Schmerzenkammer Der Tod mit seinem Pfeil. Es mahnt der Schrei der Eule Es kracht des Hauses Säule Ein klagendes Geheule Erhebt der treue Hund Da fleht die Mutter leise, O Herr zur dunklen Reise Sehnt mich's nach heil'ger Speise Aus deinem Gnadenbund. Da kam der Arzt gegangen Die Kinder flehn mit Bangen Und jammerndem Verlangen O Herr brich unsre Not! Er sah mit Tränenbächen Der Mutter Augen brechen Und wagt nicht auszusprechen Gott helf', ich seh' den Tod. Da hat er Rat gefunden, Er sah des Heilands Wunden Den Trost in letzten Stunden Gemalet an die Wand, Dahin den Blick erhoben Zeigt ruhig er nach oben Und spricht, die Hand da droben Die hilft, die Gotteshand. Ich selbst kann hier nichts geben, Den Wein sucht bei den Reben Das Leben bei dem Leben In Heilands Heilhand Heil, Zu diesem Arzte tretet Er sieht euch so ihr betet. Und als er so geredet Verließ er sie in Eil. Und als er so geschieden, All andre Hülfe mieden Die Kinder fromm zufrieden, Sie folgten seinem Rat, Denn von dem Trost belebet Das Haupt die Mutter hebet Und spricht, ihr Lieben gebet Was er geordnet hat. Es kehrt nach zweien Tagen Der Arzt mit mildem Zagen Den Kindern nachzufragen In dieses fromme Haus, Da hört er Lieder klingen Und feierlich lobsingen, Und dachte, ach sie bringen Die Leiche nun heraus. Sein Herz wollt' Gott da lenken, Die Waisen zu bedenken, Den Kleinen will er schenken Als Vater sich zur Stund Und sah ins Haus gegangen Am Hals der Mutter hangen Die Kinder, sie lobsangen, Die Mutter war gesund. Sie eilten ihm entgegen Und riefen: Gottessegen Auf allen deinen Wegen Sei treuer Arzt dein Teil Du sprachst ich kann nichts geben, Den Wein sucht bei den Reben Das Leben bei dem Leben In Heilands Heilhand Heil. Den Becher hielt der Glaube Die Hoffnung preßt die Traube Lieb' warf vom Farbenstaube Der Heilandshand hinein Schau auf nach den fünf Wunden Die eine ist verschwunden Es trank sie, zu gesunden Die Mutter in dem Wein. Da sah der Arzt das Wunder Da ging sein Wissen unter Da ward sein Glauben munter Er hob das edle Haupt Und sprach, in den fünf Wunden Hab' ich die Kunst gefunden Heran, wer will gesunden, Heil, heilig wird, wer glaubt.