[Ein Becher voll von süßer Huld] Ein Becher voll von süßer Huld Und eine glühnde Ungeduld Und eine arme trunkne Schuld Sie lehren mich zu flehen! Du Becher voll von süßer Huld Vergieb der glühnden Ungeduld Vergieb die arme trunkne Schuld, Die ins Gericht will gehen. Den Becher voll von süßer Huld Darf heut die glühnde Ungeduld Zur Buße armer trunkner Schuld Nicht sehn, und möcht' vergehen! Das freut den Becher süßer Huld Das schmerzt die glühnde Ungeduld Das straft die arme trunkne Schuld Mit bittern, bittern Wehen. O Becher voll von süßer Huld, Woll' nicht die glühnde Ungeduld, Ob ihrer armen trunknen Schuld, Die heute büßt, verschmähen. Fließ über Becher süßer Huld, Werd' Asche glühnde Ungeduld, Die mag die arme trunkne Schuld Gemischt mit Tränen säen. Auf daß du Becher süßer Huld Um dich in Schmerzen der Geduld, Still auf dem Grab der armen Schuld Die Lilie kann erstehen. Die Lilie, die voll süßer Huld, Du sahst im Garten der Geduld Mit Stern und Engel ohne Schuld Du leuchten hast gesehen.