Am 17. Mai 1817 Als sie bei M.K. war, bat ich den Herrn er möge zu mir in dem Paradiesgarten ihrer Anmut in den er mich gesetzt also zu mir sprechen. Pilger! all der Blumenschein All die Früchte hier sind mein, Auch kein Blättchen will ich missen Wer mir nur ein Keimchen knickt Das ich liebvoll angeblickt Trage Dornen im Gewissen. Herr! ach ist dies alles dein, O so laß mich dein auch sein! Pilger! was hier blühend steht, Ist die Saat, die ich gesäet, Und wenn ich ein Unkraut fände, Zwischen meiner Blumenzier, Nähm' ich Rechenschaft von dir, Darum falte deine Hände! Herr ach säe mein Gebet Hier ins dürrste Gartenbeet. Pilger! du bist hergeführt, Daß dein böser Sinn es spürt, Wie ich könnt' in Blumen wallen, Und nun Dornen trägt mein Haupt, Weil du mir den Kranz geraubt, Der an dir mir wohlgefallen. Herr dein Dornenkranz mich rührt, Gieb ihn mir, dem er gebührt. Pilger, auf der Maienau In den Blumen, in dem Tau Sieh die Spur, die ich gegangen Und du sollst des Weges nur Nicht des trunknen Schmucks der Flur Sollst allein nach mir verlangen. Herr! auf meine Tritte schau, Mir am Ziel die Hütte bau! Pilger wenn die Sehnsucht singt Und ein Kind die Ärmchen schwingt Fliegen möcht', ein Nestchen bauen Brüten in des Kalmus Rohr Schau du so zum Kreuz empor Daß ich dir ins Herz kann schauen. Herr und wenn es mir gelingt Schau es an, daß es zerspringt. Pilger! wenn ein Blumenstern Dir ins Aug' blickt, er ist fern, Himmelfern, in meinem Garten Hat die Liebe dann geweht, Und den Stern nach dir gedreht, Du sollst auf die Ernde warten, Herr, trag' ich nur einen Kern, Find' ich Gnade vor dem Herrn. Pilger! wenn vom Blütenzelt Dir aufs Herz ein Blättchen fällt Sollst du nicht, was mein begehren, Denn dein Herz ist mein Altar, Wo, so rein die Blüte war, Sie mein Feuer will verzehren. Herr, verzehr' die ganze Welt Da, so dir mein Herz gefällt. Pilger, wenn ein blühend Reis, Kindisch froh um sich nicht weiß, Und sich schwingend um dich schlinget Denk, wie ist mein Heiland gut Ruten schlugen ihn aufs Blut Und zu mir er Blumen schwinget. Herr die kühlen Blüten weiß Nimm auf deine Wunden heiß. Pilger, alles was da blüht, Sich in Unschuld sehnt und glüht Dichtet, betet, weint und lachet Frommes Leid, unschuld'ge Lust, Unbewußt in Kindesbrust, Sei getreu von dir bewachet. Herr! wird je dein Gast zu müd, Töt' ihn, eh' er was versieht. Herr, ach sage für und für, Wie ich nur im Garten hier Unter deinen Blumen gehe Daß des Lebens reinster Born Mir im Fuße heil' den Dorn, Daß ich heil zum Heiland gehe. Herr! dies sage mir und Ihr, Sag ihr, denk, ich gab ihn dir.