Schwesterngesundheit, am Namensfeste der Schwester Theresia von S***s Aus unser'm Schwestern- gremio Hab' ich euch Brüder, heute zwo Theresen aufzuführen, Die beide den verdienten Lohn Und die Canonisation Von uns heut' prätendiren. Doch weil, zumal zu dieser Frist, Das Pulver allzutheuer ist, Das wir dabei verschiessen, So dächt' ich, 's beste wär', wenn wir Sie nach der heutigen Manier D'rum konkurriren liessen. Die eine dieser Schwestern griff Nach einer Martyrkron', und lief Bis hin zum Maurenschwarme: Die and're, nicht so heilig, floh Mit ihrem Jungferkränzchen froh In eines Maurers Arme. Die eine hat als Weib sogar Der ganzen Carmeliterschaar Die Hosen weggenommen; Allein der Mann der anderen Ist um die seinen, wie wir seh'n, Bis dato nicht gekommen. Die eine ließ in dieser Welt, Wie die Legende uns erzählt, Von ihrem Mann sich krönen: Die and're wünscht sich so was nicht, Und hält's vielmehr für ihre Pflicht, Den ihren nicht zu krönen. Die eine trägt Jahr aus Jahr ein Am Kopfe einen lichten Schein, Viel grösser als ein Teller; Doch bei der andern, welche nicht Von aussen leuchtet, ist das Licht Im Kopfe desto heller. Die eine sieht man nun zum Lohn Auf Bildern und Altären schon Als Heil'ge figuriren; Die and're aber wollen wir Mit unseren Kanonen hier Nun auch canonisiren.