3. Mir wird es schwer, soll ich sie fliegen lassen? Wer weiß, in welche schmutzig dumpfen Gassen Ihr Flug sie trägt. – Mut, Herz, gieb sie dem Wind! Du bist befreit, wenn sie ins Blaue schwinden. Da fliegen sie und segeln mit den Winden, Die deines Wahns die letzten Fetzen sind: Was sind deine Freuden, Und was sind deine Leiden? Ich bin gern bei dir, wenn du mir weh thust. – Denk doch: Ich hab dich lieb. Oh, eile, denn die Welt Ist längst vergangen; Sie ist ein Liebesgezelt, In dem die Sterne wie Rosen hangen. Der Herbst sagt wohl: Ich sterbe. Aber du sagst: Ich lebe. Und so sage ich auch, Daß ich lebendig bin. In meinem Herzen ist ein Nest, Drin kleine Vögel singen. Höre doch: Sie singen deinen Namen. Wenn du weg bist, Wenn ich einsam bin, Friert mein Herz. Wenn du da bist, Wenn du bei mir bist, Ist Sonnenschein. Nun sind sie fort ... Die Tauben fliegen schnell, Die Venus-Vögel. Silbern in das Blau Des hohen Himmels schwanden sie dahin. Der Himmel gabs, der Himmel nahms. Vorbei.