Rosenopfer Kind, das Bette ist bereit, Lege dich nun nieder Und thu ab dein schwarzes Kleid, Rock und Hemd und Mieder. Eva, Eva, Evalein, Lasse dich beschauen! Ist das wirklich Alles mein? Darf ich michs getrauen? Pst! Sie spielt die Schläferin. Leise und verstohlen Schleich ich mich zur Vase hin, Rosen herzuholen. Und ich überschütte sie, Brust und Leib und Lenden, Und ich sinke in die Knie Mit erhobnen Händen. Der noch nie ich am Altar Eines Gottes kniete, Meine Rosen bring ich dar Dir, oh Aphrodite. Gottlos lief ich kreuz und quer Mit beschwerten Sinnen Hinter leeren Schatten her, »Wahrheit« zu gewinnen. Nichts gewann ich und verlor Meine besten Tage, Denn sie raunten mir ins Ohr Immer neue Frage. Oh die Schatten! Hin und her! Die verwünschten Spinnen: Doch ich folge nun nicht mehr Diesen Fragerinnen. Dir, die keine Fragen weiß, Die nur lacht: ich gebe!, Dir strömt meine Andacht heiß: Schönheit, sieh, ich lebe! Liebliche, oh nimm mich hin, Daß ich neu erwarme; Aphrodite, Schenkerin, Nimm mich in die Arme. Und mein süßes Mädchen lacht Rosendüftetrunken. In der schönsten Brüste Pracht Bin ich hingesunken.