Sinngedichte Kleiner, hüte dich! Worte werfen die Wahrheit nicht um, doch wackelt sie manchmal, Wenn von rechts und von links Wortegestöber krawallt. Leider genügt das bereits, denn wackelnde Wahrheiten werden Gerne von hoch und gering eilig als Irrtum geschätzt. Steht aber Unsinn recht stramm, breitbeinig und wuchtig im Erdreich, Fühlt sich die Menge zu ihm wie mit Magneten gelenkt, Klebt wie der Eisenfeilspahn daran fest und fühlt sich geborgen, Denn das Feste allein bietet den Wankenden Schutz. Wehe dir, Männchen mit Spaten und Beil, wenns keck dich gelüstet, Auszugraben den Stamm, der so gar viele beschützt! Bist du nicht stark wie der Sturm, der knorrige Eichen entwurzelt, Nageln sie dich mit Gehöhn an den geheiligten Stamm. Und es geschieht dir recht, denn der schändlichste Dilettantismus Ist es, fürs Große ins Feld als ein Pygmäe zu ziehn. Ehrfurcht gebietet die Kraft auch als Wahn; sie niederzukämpfen Ziemt nur wieder der Kraft; Macht gebührt nur der Macht.