Betrachtende Oft in der stillen Nacht (Meinem werten Freunde Kriewitz.) Oft in der stillen Nacht, Wenn zag der Atem geht Und sichelblank der Mond Am schwarzen Himmel steht, Wenn alles ruhig ist Und kein Begehren schreit, Führt meine Seele mich In Kindeslande weit. Dann seh ich, wie ich schritt Unfest mit Füßen klein, Und seh mein Kindesaug Und seh die Hände mein, Und höre meinen Mund, Wie lauter klar er sprach, Und senke meinen Kopf Und denk mein Leben nach: Bist du, bist du allweg Gegangen also rein, Wie du gegangen bist Auf Kindes Füßen klein? Hast du, hast du allweg Gesprochen also klar, Wie einsten deines Munds Lautleise Stimme war? Sahst du, sahst du allweg So klar ins Angesicht Der Sonne, wie dereinst Der Kindesaugen Licht? Ich blicke, Sichel, auf Zu deiner weißen Pracht; Tief, tief bin ich betrübt Oft in der stillen Nacht.