2. Erziehung durch Geschichte Löwen laßt euch wieder finden, Wie im ersten Christenthum; Die nichts konnte überwinden, Seht nur an ihr Marterthum. Wie in Lieb sie glühen, Wie sie Feuer spieen; Da sich vor der Sterbenslust Selbst der Satan fürchten must. In Gefahren unerschrocken, Und von Lüsten unberührt; Die aufs Eitle konnten locken, Alles sie zum Himmel führt. Keine Furcht in ihnen, Auf die Kampfschaubühnen Sprangen sie mit Freudigkeit, Hielten mit den Thieren Streit. Ey wohlan, nur fein standhaftig, O ihr Brüder tapfer drauf; Lasset uns doch recht herzhaftig Folgen jener Zeugen Hauf! Nur den Leib berührets, Was ihm so gebühret; Er hats Leiden wohl verdient, Und die Seel darunter grünt. Fort weg mit dem Sinn der Griechen, Denen Kreutz ein Thorheit ist; O laßt uns zurück nicht kriechen, Wenn ans Kreutz soll Jesu Christ! Reiht euch dicht zusammen, Wenn der Schlange Samen Sich dem Glauben widersetzt, Und das Schlachtschwerdt auf uns wetzt. Schwängre vor, o goldner Regen, Uns dein dürres Erb und Erd; Daß wir dir getreu seyn mögen, Und nicht achten Feuer, Schwerdt. Als in Liebe trunken, Und in dir versunken; Mach die Kirch an Liebe reich, Daß das End dem Anfang gleich.