Wacht auf mit innern Sinnen Wacht auf mit innern Sinnen, Erhebt die Augenlieder, Von denen Thränen rinnen, Von Innen strahlts hernieder: In tiefe Kerkernacht Unsichtbar Lauernden, Strahlt frei des Herren Macht, Unschuldig Trauernden. In Geistes Dämmerungen Naht euch der Unerreichte, Hat euer Herz durchdrungen, Daß Geist vom Geiste leuchte; In seiner Gnade Macht Strahlt der Verachtete, Er hat ans Licht gebracht, Schuldlos Umnachtete. Ihr hebt die trüben Blicke Hinauf zu dunklen Fernen, Sie bauen euch die Brücke, Aus ewgen Himmelssternen: Ein jeder Blick zum Herrn Vom still Erliegenden, Glänzt hell als ew'ger Stern Am Thron des Siegenden. Er braucht nicht Menschenhände, Mit seinen Gnadenworten Durchbricht er Kerkerwände, Und öffnet Himmelspforten: Was euch geschieht auf Erden, Ihr schuldlos Leidenden, Wird reich vergütigt werden Euch selig Scheidenden.