8. Du, der in flammende Gebete Des Lebens höchste Kraft gelegt Und aus des Busens tiefster Stätte Das Herz in süßer Sehnsucht regt, Du, aller Himmel höchster Meister, Du, alles Lebens höchster Schein, Komm, führe in das Land der Geister Dein sehnend Kind zum Lichte ein. Wo Myriaden Sonnen kreisen, Der Morgenröten Jubelklang In tausendfach verschiednen Weisen Ertönt, ein heiliger Gesang, Wo Millionen Heil'ge knien Und schauen dir ins Angesicht, O Vater! Gott! laß dort mich blühen Am kleinsten Strahl von deinem Licht! Denn ach! zur kalten Erde wollen Die Himmelslichter nicht herab, Und ihre goldnen Lampen rollen Gefühllos über Sarg und Grab; Der Wechsel hier vom Leid zum Glücke, Vom Glück zum Leide ist zu schwer: Es bricht die zarte Geisterbrücke, Und Paradiese blühn nicht mehr. Drum Himmel steige! Sinke Erde Und irdisch Leben unter mir! Daß ich ein weißer Engel werde, Steht, weiße Engel, neben mir, Und helft im Glauben mir vollenden Der Erde mühevollen Streit, Und traget mich auf reinen Händen Empor ins Land der Seligkeit.