Herzenssaitenspiel 1846. Was spielte so klingende Saiten Auf dir, mein altes Herz, Aus fernsten Tiefen und Weiten Zugleich mit Schmerz und Scherz? Es fließen die Stunden, die Räume Zusammen in dem Gewirr Und Schattenspiele der Träume Im leichten Flügelgeschwirr. Bald spielt es wie im Reigen Hell auf zum lustigen Tanz, Und Sonn' und Blüten neigen Darüber Frühlingsglanz; Bald bläst wie über Leichen Die tiefe Flöte Weh, Wie hohle Töne streichen Fernher auf tiefer See. Das ist's, die Tiefen, die Weiten, Das ist's, das meint der Klang, Das jauchzen, das klingen die Saiten. Sei drum, mein Herz, nicht bang. Die Sonnen und die Erden – Wer misset Flug und Schritt? – Müssen Flieger und Tänzer werden: Du tanze lustig mit. Und laß sie spielen, die Saiten Auf dir, du altes Herz, Und frage nicht Nähen noch Weiten, Spielt alles doch himmelwärts. So fliege mit tanzenden Himmeln Und glaube, die Welt ist dein; Wo Götter und Sonnen sich wimmeln, Rolle mit in dem Klang und Schein.