Mondnachtzauber O wonniges Weben In Höhen und Tiefen Des wallenden Aethers! Wie selige Geister Grüßen die Sterne, Die duftumflorten; Weihend waltet Die ewige Liebe. Ich träume und träume ... Und wieder weckt Eine Welt von Empfindung Der Mondnacht Zauber Im Busen mir. Tiefe Wehmuth füllt Mein einsames Herz. Lang', lang' ist's her ... Tief schwamm der Mond Im Dämmer-Blau, Ein blasses Traumgesicht; Im nahen Korne nur Zirpten die Grillen; Wie von Geisterhänden Magisch berührt Erzitterten leise Des wilden Weins Phantastisch sich rankende Blätter und Blüthen ... Heiße Worte der Sehnsucht Entrangen sich zögernd Dem tiefsten Grunde Meiner traumbeklomm'nen In heiligen Schauern Erbebenden Brust. Köstlichstumme Selige Erwiderung Ward mir von deinen Duftkeuschen Lippen, Du süße Frauenseele An meiner Seite. Eine Heilige, eine Madonna Andachtumflossen In lichter Glorie Neigtest du lächelnd Dein liebliches Haupt Und im Innersten traf mich Der Liebe Strahl Aus dem zarten Durchgeisteten Kinderantlitz. Berauscht bis in's Mark Von deiner Engelsmilde Und frau'nhaften Weiche, O Anna, Sank ich in's Knie Und küßte inbrünstig Immer wieder und wieder Deine feinen, weißen, duftigen Hände ... Von der Blumen Balsam Lindkosend umflutet Verschwisterten sich In brünstiger Umarmung In der Mainacht Gluthauch Die unsterblichen Seelen Zum ewigen Bunde ...