Ein goldner Kaisertraum Kennst du das Zaubereiland, Das fern im Süden liegt, Das leis' in ew'gen Schlummer Die Meereswelle wiegt? Hier blüht noch der Orangen Und Myrten Hain so schön, Hier schimmert noch so blendend weiß Der Schnee auf Bergeshöh'n. O siehst du, wie die Welle Als wie ein kleines Kind Umkos't, umspielt das Eiland So weich, so schmeichelnd lind? Wohl liegt der Schnee so blendend Hoch um des Aetna Firn', Und doch wie Trauer, still und groß, Umwebt's der Insel Stirn. Wo blieb, der einst hier ragte Am Meere, der Palast, Der jeden Gott begrüßte Als hochwillkomm'nen Gast? Wo blieb, das ihn durchrauschte, Das purpurne Gewand, Darauf so stolz in goldnem Grund Ein rother Löwe stand? Verschollen sind die Lieder Des deutschen Minnesangs, Verblichen auf dem Eiland Des Orient's Mährchenglanz; Der Minnehof der Schönheit, Die Weisheit hochgelehrt, Sie wichen, seit verrostete Das Hohenstaufenschwert! Und hörst du, was die Welle Noch heute traurig singt? Was traurig wiederhallend Zum hohen Norden klingt? »Hier schlummert in zwei Särgen Ein goldner Kaisertraum, Der einst umspannen wollte Den ganzen Erdenraum.«