Psalm der Freude Wenn auf der Bergeshöh' Unter dir Wolken ruh'n, Schleichende Wolken zieh'n – Reißen die Stürme hinein, Fern durch den Wolkenspalt Glänzt dir ein Sonnenthal Schimmernd wie goldner Traum – Wenn dich herrlich umkrönt Mit dem Flammenkranz Allliebender Sonne Wärmender Strahl, Daß du leuchtest Ueber den Wolken – Wenn all' die Lust Und die Seligkeit Athmender Menschenkinder im Thal Mächtig zum Busen dir drängt, Im Busen dir wiederklingt: O, wie groß, du gewaltige Welt des Staubs! – Ja, Herz, du darfst in Demuth still Verehren all' das Himmlische, Du darfst es; streben, heilig Herz, Des Guten all' und Schönen dieser Welt Dich würdig zu erweisen: Darfst sinken betend hin Vor der gewaltigen Feste des Alls Und Erd' und Himmel schauen, Danken mit Wonneblick, Leuchtend im Wolkenreich Flüstern: o Glück Ein Mensch zu sein. –