Hadrian Du Freund von Hellas! Weiser! O Hadrian! Als deinen Freund wegraffte die Flut des Nil, Als du, im Schmerz, der Wunderblume Jeglichen Strebens im Staub der Erde, So manchen Prachtbau weih'test und rings befahlst Der schalen Welt, Antinoos göttergleich Zu ehren, ruchlos thöricht schalten, Sinnender Träumer, dich viele Blinde! Noch heute, stumm voll glänzender Hoheit, lebt Dein holder Liebling, göttlichen Odem sprüht Sogar der Marmor noch, der kalte – Selig beglückte, die sah'n das Urbild! Und manchesmal wohl sah ich dem Menschengott In's stille Antlitz, Schauer und Lust zugleich Empfand ich, Ehrfurcht, heil'ge Liebe Tief in dem Busen entgegenflammen. Gedanken, seltsam, nimmergewollt, und doch In süßem Bann mich haltend, befielen mich, Besiegten mich; wie Geisterflügel Hört' ich die Stimme des Herzens rauschen ... Ha, ich versteh' dich! Himmlischen Tiefsinns voll, Sprach deine That, was And're verschweigen! – Ach, Es flieht der Thor selbst dann das Wahre, Leuchtet es still im Gewand der Schönheit!