41. Aus Cap. III. v. 11. Gehet heraus und schauet an, ihr töchter Sion, den König Salomo in der crone, welche ihm seine mutter verschaffet hat am tage seiner hochzeit, am tage der freuden seines hertzens. 1. Ihr Sions-töchter, die ihr nicht In Babylon mehr steht, Und ohne falsches secten-licht Dem einem lamm nachgeht: 2. Geht aus des alten Adams hauß, Folgt jener mutter nicht, Die ihre lieb vom bräutgam aus Zur hurerey gericht! 3. Kehrt eures glaubens munterkeit Zum Salems-König hin Ihr wißt, wie sich sein hertz erfreut An einem treuem sinn. 4. Was welt und feind dem fleisch vorlegt, Das haltet nur vor koth: Der kirch, die sich mit götzen trägt, Seyd feind und gäntzlich todt. 5. Laßt euren leib gantz lichte seyn Die lampen brennend stehn: Das öl muß seyn bereit und rein, Wollt ihr den bräutgam sehn. 6. Denn ist nicht hoch und wunderbahr Die crone seiner pracht, Die der erhöhten menschheit war Zur herrlichkeit gemacht? 7. Wie schmückt ihn seine mutter nicht Auff seinem hochzeit-tag? Daran ihm keine freud gebricht, Noch leiden, todt und schmach. 8. Wie trefflich war der grosse bund Als ihm des Geistes krafft, Nach dem er aus dem grab erstund, Viel tausend segen schafft? 9. Der über seine glieder floß: Wie frölich war sein sinn, Als dieses öl den leib durchgoß Und zog zum Vater hin? 10. Jerusalem, du mutter-stadt, Daraus der Geist uns zeugt, Und die uns aufferzogen hat, Gepfleget und gesäugt! 11. Mehr immer deiner kinder zahl, Und cröne Gottes sohn Mit tausend cronen überal Zu der erlösung lohn. 12. Wir freuen uns mit ihm zugleich, So offt ein edelstein Durch wahre buß ins liebe-reich Zur cron gesetzt wird seyn. 13. Wir gehn heraus, und wollen nun, Biß auff den hochzeit-tag, In lieb, geduld und glauben ruhn, Der uns vollenden mag.