Sie ruft ihn in ihren Garten 1 Komm, Liebster, komm in deinen Garten, Auf daß die Früchte besser arten. Komm in meines Herzens Schrein, Komm, o Jesu, komm herein. 2 Komm, bring zurechte, was zerstreuet, Und setz es ein, damits gedeihet. Komm, du edler Gärtner, du, Richts nach deinem Willen zu. 3 Wenn du hereinkommst, wahre Sonne, So steht der Garten voller Wonne. Alle Blumen tun sich auf, Wenn sie spüren deinen Lauf. 4 Was vor verstockt war und erfrorn, Das lebt dann und ist neugeborn. Was verdorret war im Fluch, Gibet himmlischen Geruch. 5 Komm, laß deins Herzens Wasser springen Und durch des meinen Erde dringen. Deiner offnen Wunden Saft Gebe mir zum Grünen Kraft. 6 Dein Haupt von Dornen ganz zerrissen, Laß alles Blut herunter fließen. Deines Angesichtes Schweiß Mache mich zum Paradeis. 7 So werd ich schön und herrlich grünen Und dir zur Lust und Freude dienen, Und mein Herze wird so fein Dein gewünschter Garten sein.