Sie bittet um seinen heiligen Geist und dessen Gaben 1 Komm, heilger Geist, du höchstes Gut, Entzünd mein Herz mit deiner Glut. Schlag deines Feuers süße Flammen Ganz kräftig über mich zusammen. Erweck in mir durch deine Gunst, O Herr, der ewgen Liebe Brunst. 2 Erleuchte mich, du wahres Licht, Daß ich im Finstren sterbe nicht. Beschatte mich mit deiner Kühle, Daß ich nicht fremde Hitze fühle. Erquicke meines Herzens Au Mit deiner heilgen Gottheit Tau. 3 Komm, komm, du allerbester Trost, Der unsre Seelen liebekost. Komm, komm, du Geber aller Gaben, Ohn welchen wir nichts können haben. Erfülle meines Herzens Schrein Mit deiner starken Gottheit Wein. 4 Gib, daß ich wie ein liebes Kind Gott fürcht und ihme folg geschwind. Laß mich die Frömmigkeit erlangen Und wahre Wissenschaft empfangen, Daß ich den Weg der Seligkeit Betrete mit Bescheidenheit. 5 Gib mir die Stärke, daß ich kann Dir dienen wie ein Kriegesmann. Dein Rat regiere meine Sinnen, Daß sie recht unterscheiden können. Verleih mir göttlichen Verstand, Daß mir dein Wille sei bekannt. 6 Geuß deiner Weisheit güldnen Fluß In mich durch deiner Liebe Kuß, Daß ich in meinem Herzen wisse, Wie gut du bist und wie so süße. Daß ich anschau zu jeder Frist Die Wahrheit, die du selber bist. 7 O Jesu, der du diesen Gast Mir gar gewiß versprochen hast, Laß ihn doch komm‘n in meine Seele Und benedeien diese Höhle. Send ihn grad in mein Herz hinein Und laß ihn ewig bei mir sein.