Sie befiehlt sich ihm bei angehender Nacht 1 Dieweil nunmehr die finstre Nacht Der Sternen Heer führt auf die Wacht, Und Phöbus seinen Glanz Vor uns verbirget ganz, So will ich mich zu dir, Mein Leitstern Jesu, wenden Und diesen Tag vollenden Mit himmlischer Begier. 2 Ich sage dir von Herzen Dank Mit aller Heilgen Lobgesang Für alls, was deine Gnad Mir heut erzeiget hat. Und so ich was vor dir, Das sündlich ist, gehandelt Und ärgerlich gewandelt, Bitt ich, vergib es mir. 3 Ich lege mich mit heilger Lust Auf deiner Menschheit offne Brust, Damit du mir den Wein Deins Herzens flößest ein. Laß mich, o süßes Bild, In deinen keuschen Armen Entschlafen und erwarmen Und ruhn, so lang du willt. 4 Laß meinen Sinnen für und für Nichts anders träumen als von dir. Bei dir, mein Schatz, allein Laß mein Gemüte sein. Laß deiner Engel Schar Mein Leib und Seel bewachen, Daß mir vom höllschen Drachen Kein Unglück widerfahr. 5 Und so du etwan meine Seel Willst nehmen aus des Leibes Höhl, O allerliebstes Licht, So denk an deine Pflicht. Laß mich im selben Nun Auf einem Engelswagen Ins Paradeis hin tragen, Daß ich mög ewig ruhn.