Sie preist die Holdseligkeit des Jesuleins 1 O allerliebstes Knäbelein, Du nimmst die Herzen ein. O Jesu, du Wonne, So klar als die Sonne, O Kind, neugeboren, Vor tausend erkoren, Du nimmst die Herzen ein. 2 Wenn ich beschau dein Äugelein, Nenn ich sie Sternelein, Die tugendlich prahlen Und wonniglich strahlen, Mit jeglichen Blicken Die Herzen berücken, Wen sie berührn, ist dein. 3 Dein Mündlein ist ein Gärtelein, Wie blühen doch so fein Die Röslein darinne! Daraus ich gewinne, Wenn du sie bewegest Und gegen mir regest, Den besten Rosenwein. 4 Nun nimm die Welt nur gänzlich hin, Dich hält, statt ihr, mein Sinn. Du kannst mich ergötzen, Bist würdig zu schätzen, Verzückst mein Gemüte, Fängst Herz und Geblüte Und alles was ich bin. 5 O Jesu, nun soll dir allein Mein Herz ergeben sein. Du magst es verbrennen, Dein eigenes nennen, Huldseliger Knabe, Mit dem ich mich labe, Du nimmst die Herzen ein.