Die Rose im November An Sophie B. Herbstlich rauh verödet sind die Fluren, Und verschwunden ist des Sommers Glanz; Dennoch reich' ich eine seiner Spuren Glühend Dir zum jugendlichen Kranz. Diese Rose, die sich spät erschlossen, Dufte Lenzgefühl Dir in die Brust. – Ach sie hat die Sonne nicht genossen, Nicht der milderen Entwicklung Lust. Feuchte Lüfte haben sie erzogen, Dennoch trotzte sie mit innrer Kraft, Still und schweigend kalten Nebelwogen, Und des Sturmes wilder Leidenschaft. Dir, der tiefe Innigkeit und Güte Mitgefühl für stumme Schmerzen reicht, Sage ihre bald verwelkte Blüthe Welchem Loos ihr trübes Schicksal gleicht.